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Die Zerstörung der Burg

Bei den seit 1985 laufenden Grabungsarbeiten konnten wichtige militärgeschichtliche Erkenntnisse zur Belagerung, Erstürmung und Zerstörung der Burg gewonnen werden: So wurde z. B. die Westmauer der Hauptburg auf ca. 5 m Breite mit 28 nachweisbaren Blidensteinen beschossen und in diesem Bereich zum Einsturz gebracht. 

Blide
Zerstörung
Zerstört

Eine Blide ist ein Gegengewichts-Wurfgeschütz, mit dem man mittels eines Wurfarmes Geschosse ins feindliche Lager schleudert. Die während der Belagerung der Wysburg verwendeten Geschosse bestehen aus Zechsteindolomit und mussten aus dem ca.  20 km entfernten Orlatal herbeigeschafft werden. Sie weisen ein Eigengewicht bis zu 81 kg auf. Im Burgbereich wurden noch acht weitere Wurf- und Schleudergeschosse gefunden, die etwas leichter waren. Zwei davon weisen Brandspuren auf und haben möglicherweise als Träger bzw. Kerne für Brandsätze gedient.  

 

Die Geschosse wurden von der westlich gegenüberliegenden Neuenbeuthener Höhe aus, über eine Entfernung von mindestens 300 m geschleudert. Durch die so entstandene Bresche konnten die Angreifer in die Burg eindringen, die Besatzung überwältigen und die gesamte Anlage schleifen.

 

Für den Vorgang der Schleifung haben Mineure mit Meißeln Löcher in ca. 0,7 m Höhe in die Außenseite der Mauern gebrochen. Diese wurden über die gesamte Länge so erweitert, dass bis zu 0,50 m lange Holzstempel in die Öffnungen gesetzt werden konnten. Sie sollten zunächst das Herabbrechen des darüber aufgehenden Mauerwerkes verhindern. Danach wurde hinter die Stempel Stroh und Reisig gebracht. So wurde die gesamte Mauer präpariert und das Material dann angezündet. Die Holzstempel brannten dabei mit ab, und die Mauer brach, durch ihr Eigengewicht aus dem Lot gebracht, nach außen, zum Wall-Graben-Bereich hin, um. Die Mauer überbrückte dabei einen Abstand von bis zu 12 m und schlug so z. T. auf der Wallkrone auf. Im Graben ist nun die Mauer, das Negativ desselben nachbildend, durch die Grabungen fassbar.

Zerstörung

Das Bild zeigt eines der während der Grabung freigelegten “Löcher”, die die Mineure in die Mauer geschlagen hatten.

Zerstörung

Das Bild stellt eine Rekonstruktion des Schleifungsprozesses dar, wobei die “Löcher” mit Holz und Reißig gefüllt worden sind, um nach dessen Abbrennen die gesamte Mauer zum Wall-Graben hin zum Einsturz zu bringen.

Zerstörung

Die nach der Schleifung in den Graben und z. T. auf den Wall gestürzte Mauer

Zerstörung

Die Bilder wurden während der Grabungsarbeiten im Jahr 2000 aufgenommen und zeigen oben das Planum und unten das Proil der Mauer.