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Die Blide

Die Blide ist ein Gegengewichtswurfgeschütz, welches bereits in der Antike erfunden wurde. Durch die Kreuzzüge im Orient gelangte das Wissen um diese weitreichenden, mauerbrechenden Waffen auch in den Okzident.

 

Die Funktionsweise beruht auf einem Hebelarm, der durch eine Achse in einen kurzen und einen langen Abschnitt getrennt wird. Das kürzere Ende ist mit einem Gewicht belastet, welches das Gegengewicht zum Wurfarm bildet. Ist dieses Gewicht starr befestigt, spricht man auch von einem Triboc.

Bilde
Große Bilde

Auf dem linken Bild ist ein Modell einer Blide nach den Vorlagen des Dresdner Armeemuseums im Maßstab 1 : 10 zu sehen, das rechte Bild zeigt originale Blidengeschosse, die auf der Wysburg gefunden worden sind.

 

Diese Objekte sind im Museum in Weisbach zu besichtigen.

 

Der Wurfarm wurde durch ein Seil verlängert. Dadurch erhöhte sich die Wirkung des Schusses erheblich. Die Schlinge am Ende des Seiles konnte mit den verschiedensten Geschossen bestückt werden, am gebräuchlichsten waren Steinkugeln. Aber auch Kadaver, Unrat oder Bienenkörbe, ja sogar Menschen kamen zum Einsatz und wurden in die belagerte Burg oder Stadt geschleudert. Dadurch kam es zu Zerstörungen, Bränden und Seuchen.

 

Nachdem der Hebelarm gespannt war, das Gewicht also in die Höhe gezogen wurde und das Geschoss in der Schlinge bereit lag, konnte der Schuss ausgelöst werden. In Abhängigkeit vom Wurfwinkel konnte bis zu 500 m weit geschossen werden.

 

Die Blide war den im 14. Jahrhundert aufkommenden Pulvergeschützen keineswegs unterlegen. Sie hatte sogar gewisse wirtschaftliche Vorteile, wie keine teuren Geschützrohre oder kein kostspieliges Pulver. Die Nachteile der Steinwurfgeschütze bestanden in ihrem großen Gewicht, den hohen Transportkosten und den langen Zeiten zur Montage und Demontage am jeweiligen Einsatzort, was eine flexible Kriegsführung kaum ermöglichte.

Bilde Munition
Große Bilde

Die Zerstörung der Wysburg spiegelt sich u. a. im Bereich der Hauptburg wieder. Hier lagen auf der Westseite auf einer Strecke von nur 5 m 28 Geschosse, z. T. zwei oder drei übereinander. Sie bestehen aus Dolomitgestein und mussten über ca. 20 km Entfernung aus der Orlasenke herangeführt werden. Die sehr unregelmäßig zurechtgeschlagenen Kugeln gehören zu zwei Serien mit Gewichten zwischen 27 und 81 kg. Dementsprechend musste bei jedem Wurf das Gegengewicht verändert werden, wenn dieselbe Stelle getroffen werden sollte

 

Die Beschießung der Wysburg erfolgte wahrscheinlich aus knapp 300 m Entfernung von der Höhe jenseits des Umschützbaches. Nach bisherigen Vorstellungen hatten die Wurfgeschosse der Bliden eine große Streuung und wie die Mörser stets eine steile Flugbahn. Sie hätten vor allem durch ihr Gewicht gewirkt, indem sie Dächer und Fußböden der Gebäude durchschlugen. An der Wysburg hatten die Kugeln dagegen eine überraschend geringe Streuung und anscheinend eine flachere Flugbahn: Sie prallten mit großer Wucht an die Außenseite der Mauer auf. Der konzentrierte Beschuss brachte eine Partie zum Einsturz und schuf so eine Bresche, durch die die Belagerer in die Burg eindringen konnten.

 

Andere Waffen des Mittelalters waren neben Schwert, Lanze, Dolch, Pfeil und Bogen und Morgenstern auch der Katapult, die Mange oder die Armbrust.