Literatur

Ausschitt aus dem Naumburger Schatzungsverzeichnis

Da es zur Burgenforschung insgesamt eine große Fülle an Literatur gibt, soll hier nur auf die zur Wysburg veröffentlichten bzw. unveröffentlichten Werke eingegangen werden.

 

Für die Wysburg und das Gebiet um Weisbach sind aus der Zeit vor 1300 nur sehr wenige historische Quellen bekannt, die auch nur indirekt in urkundlichen Gebietsnennungen bestehen. Die einzige direkte Nennung der Wysburg findet sich im Naumburger Schatzungsverzeichnis von 1320.  

 

Im zusammenfassenden Werk der Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens von LEHFELDT, 1894 wird Weisbach als Sitz eines Rittergeschlechtes „von Wysbach, Wyspach“ aufgeführt, mit dem Verweis auf HESSE, Landeskalender, 1814 und SIGISMUND, Landeskunde des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt II, 1863. Neben der Kirche und dem Kirchhof sind das Rittergut („Hauptmannszeug“) und die Burg erfasst.  

 

Die nächste Beschreibung stammt von AUERBACH in seinem Übersichtswerk Die vor- und frühgeschichtlichen Altertümer Ostthüringens aus dem Jahre 1930. Hier wurden die Burg bzw. das Burgareal und das Wall-Graben-System schon genauer, dem damaligen Forschungsstand entsprechend, erfasst.

 

In die Zeit von Auerbachs Publikation und darauffolgend bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts fallen verschiedene lokale Begehungen und Erfassungen des Burggeländes. Vor allem SESSELMANN und REUTER beschäftigten sich intensiv mit der Aufnahme des Gebietes. Von Sesselmann liegt eine Aufmessung von 1922 sowie ein Bericht und die Erstellung des Planes aus dem Jahre 1954 vor. Verschiedene andere Berichte und Fundmeldungen sowie Zeitungsartikel liegen im Thüringischen Landesamt für Archäologische Denkmalpflege, Abteilung Information/Dokumentation in den Ortsakten zur Einsicht vor.

 

Die seit 1985 laufenden Grabungen auf dem Areal der Wysburg erbrachten neue Erkenntnisse, die in Artikeln veröffentlicht wurden. In einem kurzen Aufsatz von FEUSTEL, MÖBES und RICHTER in Ausgrabungen und Funde 31, 1986 wird auf den Zustand der Anlage, die bisher gewonnenen Ergebnisse, vor allem aus militärhistorischer Sicht und auf das Ziel der Fortführung der Grabung eingegangen.  

 

Ein Artikel von RICHTER in der Zeitschrift Visier, Hefte 11 und 12, 1987 befasst sich ebenfalls vorwiegend mit der militärgeschichtlichen Seite der Burg.

 

Die Grabungs- und Forschungsergebnisse bis 1989 wurden zusammenfassend von MÖBES in Urgeschichte und Heimatforschung 26, 1989 abgehandelt. Ebenfalls in diesem Jahr und in derselben Publikationsreihe, Heft 4, veröffentlichte MÖBES einen Artikel über Kleinplastiken die auf der Wysburg gefunden wurden.

 

Mit den leider bisher unveröffentlichten Diplomarbeiten von ROßBACH, 1992 und GROßE, 1990 liegen zwei weitere, wichtige Arbeiten vor. GROßE beschäftigte sich mit dem Thema Die Burgengeschichte im hochmittelalterlichen Rodungsgebiet an der oberen Saale, unter besonderer Berücksichtigung der Wysburg. Er beleuchtet sehr intensiv die wenigen historischen Quellen, stellt Thesen zur Funktion und Geschichte der Wysburg auf und betrachtet die Burg-Umland-Beziehungen, wobei er mit nahe gelegenen Höhenburgen aus demselben Zeitraum Vergleiche zieht. Die Arbeit von ROßBACH wurde mit dem Titel Die Wysburg bei Weisbach – Klärung des Aufbaus der Verteidigungsanlagen im Bereich der Vorburg durch die Anlegung eines Wall- und Grabenschnittes vorgelegt. Mit der Durchführung dieser Grabung konnte der Prozess der Schleifung der Burg bestätigt und nachvollzogen werden, und es konnten wichtige Erkenntnisse zum Aufbau des Wall-Graben-Systems gewonnen werden.

 

Auch zu naturwissenschaftlichen Untersuchungen liegen Beiträge vor, so der Aufsatz von BARTHEL in Beiträge zur Archäozoologie VIII, 1996. Er umfasst die Ergebnisse der Auswertung der Knochenfunde von Beginn der Grabung bis 1992. SCHULZE (1994) befasste sich mit dendrochronologischen Proben aus dem Zisternenbereich und SCHNEIDER (1998) mit Pollenuntersuchungen. Beide Ergebnisse sind bisher unveröffentlicht.

 

Im Jahre 2000 legte ROßBACH in Ausgrabungen und Funde im Freistaat Thüringen 5/2000 die neuesten Grabungsergebnisse vor. Es wird auf die Anlage des Wall-Graben-Systems, den Aufbau der Burg und Funde eingegangen.  

 

Ebenfalls im Jahre 2000 erschien das zusammenfassende Werk von BIENERT, Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Hier sind 430 Burgen, Burgruinen und Burgstätten in Thüringen aufgeführt. Leider sind z. T. falsche Aussagen über die Wysburg aus älterer Literatur übernommen worden.

 

Eine weitere Diplomarbeit wurde im Jahre 2001 beendet. Sie wurde von ZÜHLSDORFF angefertigt und trägt den Titel Digitale Erfassung und Darstellung des Bodendenkmals Wysburg in seiner räumlichen Umgebung und Untersuchungen zum fortifikatorischen Aufbau anhand eines Wall-Graben-Schnittes. Für diese Arbeit wurde eine großflächige, dreidimensionale Vermessung sowohl des Burgberges als auch der Architektur durchgeführt. Somit konnten die Vermessungsunterlagen ergänzt und auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Ergebnisse in Form von mehreren Plänen sollen u. a. für die weitere Präsentation der Burg genutzt werden. Die Anlage des Wall-Graben-Schnittes bestätigte den bereits erkannten Schleifungsprozess. Grabungstechnisch interessant ist die zeichnerische Dokumentation mit Hilfe des Trigomatsystems. Die Arbeit ist bisher unveröffentlicht.

Ein großer Teil, der auf dieser Internetseite bisher gezeigten, Informationen basiert auf dieser Diplomarbeit und einer  durch  Zühlsdorff, Conni und Thomas angefertigten DVD!

Broschüre